De Céspedes, Alba
Das verbotene Notizbuch Roman
Bücher

Der Kauf eines Notizbuches macht Valeria zunehmend ihr Leben als Ehefrau und Mutter unerträglich.


Rezension

Valeria führt das unscheinbare Leben einer Frau aus der Mittelschicht in den 50er Jahren in Rom. Sie ist Ehefrau, Mutter von erwachsenen Kindern und Büroangestellte und verausgabt sich in ihren Aufgaben. Als sie eines Tages aus einer Laune heraus im Tabakladen ein Notizheft kauft, beginnt sie heimlich, ihre Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte aufzuschreiben und dadurch ihre Rolle in der Familie und Gesellschaft zu hinterfragen und vorsichtig zu verändern. Die Generation ihrer Tochter nimmt sich Freiräume, die Valeria bewundert und gleichzeitig ablehnt. Der Roman der italienischen Schriftstellerin (Jg. 1911) ist in Tagebuchform geschrieben und wurde wiederentdeckt. Bei seinem Erscheinen 1952 war er eine Sensation, da es Frauen damals nicht zustand, ihre häusliche und gesellschaftliche Rolle öffentlich zu hinterfragen. Er verdeutlicht den mühsamen und langen Weg der Frauen zu mehr Selbstbestimmtheit, der immer noch nicht abgeschlossen ist.

Als Zeitdokument interessant für Leserinnen mit Interesse an der gesellschaftlichen Entwicklung der Frauen.

Rezensent: Birgit Hillmer


Personen: De Céspedes, Alba Koskull, Verena von

Schlagwörter: Italien Familie Frauen

De Céspedes, Alba:
Das verbotene Notizbuch : Roman / Alba De Céspedes. Dt. von Verena von Koskull. - Berlin : Insel, 2021. - 301 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-458-17934-4

Zugangsnummer: 43409
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher