Die junge Journalistin Sophie lebt jahrelang keusch und ohne Partner, um wieder zu ihrem eigenen Verlangen zu finden.
Rezension
Die komplette Verweigerung ihres Körpers zwingt die junge Pariser Journalistin Sophie, innezuhalten und sich eine Auszeit von jeder sexuellen Beziehung zu nehmen. Langsam beginnt sie zu genesen, indem sie auf sich achtet und sich selbst begegnet. Doch ihr Freundeskreis reagiert zunehmend mit Unverständnis, je länger ihre Auszeit währt. Man versucht, sie zu verkuppeln. Erfolglos. Gleichzeitig bewertet Sophie mit scharfem Blick all die unreifen Beziehungen um sie herum, die voller fauler Kompromisse stecken. Und sie denkt darüber nach, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, sich einer Zweierbeziehung und einem Sexualleben zu verweigern. Über die Jahre durchläuft sie Phasen des Hochgefühls, ganz bei sich selbst zu sein, aber sie fühlt sich auch ausgegrenzt. Bis sie schließlich irgendwann spürt, dass sie soweit ist, ihre Köperlichkeit wieder leben zu wollen. Noch befangen dadurch, "dass das, woran ich denke, zu viel sein könnte", geht sie erneut das Wagnis ein, einen Mann zu lieben.
Einzelne kurze Episoden, leicht und humorvoll geschrieben, beleuchten das Thema der selbstgewählten Keuschheit aus verschiedenen persönlichen und gesellschaftlichen Blickwinkeln.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Fontanel, Sophie
Fontanel, Sophie:
Das Verlangen : Wie ich mir eine sexuelle Auszeit nahm - und die Lust neu entdeckte / Sophie Fontanel. Dt. von Svenja Geithner. - München : Kailash, 2012. - 190 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-424-63057-2 geb. : EUR 16.99
Lebenssituationen und Lebensfragen - Buch