Ortheil, Hanns-Josef
Das Verlangen nach Liebe Roman
Bücher

Ein Bekenntnis zur bedingungslosen Liebe in unserer Zeit


Rezension

Johannes, ein zurückgezogen lebender Frankfurter Pianist, der in der Züricher Tonhalle einen Klavierabend mit Mozart-Sonaten geben soll, begegnet dort unerwartet nach achtzehn Jahren seiner großen Liebe wieder: Judith Selow, die Kunsthistorikerin, inzwischen Professorin in Bonn, kuratiert die Ausstellung "Ländereien der Malerei" im Kunsthaus. Ortheil lässt seinen Protagonisten sich erinnern an eine acht Jahre währende glückliche Beziehung, die ein brüskes, wortloses Ende fand, weil Johannes seine Liebe verraten glaubte. Die beiden verstehen sich aber sofort wieder. Sie nehmen ihre Gespräche zur Musik, Literatur und bildender Kunst mit schöner Selbstverständlichkeit wieder auf, wie sie von ihnen einst geführt wurden. Die besondere Faszination wirkt erneut. Weder die Anziehungskraft von Judiths kluger, jüngerer Kollegin Anna noch die Warnungen der besonnenen Konzertagentin Tanja Gerke vermögen Johannes zu beirren: "alle späteren Verbindungen, die jeder von uns eingegangen ist, fielen gegenüber dieser Liebe ab." Sie wollen sich nun nicht mehr trennen.

Der sehr gut erzählte Roman vom wieder gewonnenen Liebesglück zweier der Kunst verbundenen Menschen mittleren Alters ist allen Bibliotheken zu empfehlen.

Rezensent: Klaus Stiebert


Personen: Ortheil, Hanns-Josef

Schlagwörter: Liebe Bindung

Ortheil, Hanns-Josef:
Das Verlangen nach Liebe : Roman / Hanns-Josef Ortheil. - München : Luchterhand, 2007. - 318 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-630-87263-6

Zugangsnummer: 22043
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher