Die Geschichte des Erwachsenenwerdens von Yusuf zu Zeit der beginnenden Kolonialisierung Ostafrikas durch die Deutschen und die Engländer zu Ende des 19. Jahrhunderts.
Rezension
„Hastig blickte er sich um und rannte dann, mit brennenden Augen, der Kolonne nach…“ Mit diesem Satz endet die Geschichte von Yusuf, der mit 12 Jahren von seinen Eltern dem sog. Onkel Aziz in den Dienst gegeben wird, um dadurch die Schulden seines Vaters zu bezahlen. Yusuf ist dann mithilfe eines Schicksalsgenossen in dem Laden an der Küste tätig, macht eine lange und gefährliche Handelsreise in das Landesinnere mit und erlebt Tod und Unglücke mit, bei seiner Rückkehr verliebt er sich fast unsterblich in Amina, die junge Zweitfrau des Onkels und findet letztlich sich selbst. Diese schon 1994 sehr gut geschriebene Entwicklungsgeschichte des Literaturnobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah aus dem Sultanat Sansibar führt auf eine überzeugende und nachdenkliche Weise sowohl in das Leben des jungen Mannes als auch in koloniale Vergangenheit des Osten Afrikas ein und gibt sehr zu denken. Am Ende findet der junge Mann seinen Weg durch die Gefühle und Sehnsüchte in das Leben.
Es würde sich lohnen, dieses interessant geschriebene Buch in unseren Büchereien vorrätig zu haben.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Gurnah, Abdulrazak Leipold, Inge
Gurnah, Abdulrazak:
Das verlorene Paradies : Roman / Abdulrazak Gurnah. Dt. von Inge Leipold. - München : Penguin, 2021. - 333 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-328-60258-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher