Versuch einer Zusammensicht von Theologie, Naturwissenschaft und Kunst zu einer verantwortungsbewussten Spiritualität.
Rezension
Der 1940 in Kalifornien geborene Psychologe, der auch Musik und Theologie studierte, schildert seinen persönlichen Weg vom amerikanischen Unitarismus über den Katholizismus, den er wieder verließ, zu einer überkonfessionellen Religiosität, die sich aus vielen Wurzeln speist. Auch die Naturwissenschaften, besonders die Quantenphysik Heisenbergs, tragen zu einer Weltsicht bei, die etwa der Mystik Meister Eckarts verwandt sei. Ähnliches gelte für eine inspirierte Kunst, die existentielle Fragen aufgreift, wie etwa Kafka. Zu dieser Weltsicht passe eine Ethik, die wie etwa Küngs Weltethos Prinzipien wie Gewaltlosigkeit, Partnerschaftlichkeit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit in den Mittelpunkt stellt. - Auf 171 Seiten können die verschiedenen Fragen nur angerissen werden, doch der Gesamtentwurf ist beeindruckend und anregend. Mann versucht daneben, die monotheistischen Religionen mit dem Buddhismus und dem Atheismus ins Gespräch zu bringen. Kritiker werden ihn als pantheistisch ablehnen.
Das Buch eignet sich für Bibliotheken mit einer größeren Leserschaft, die sich für eine zeitgenössische moderne Religiosität interessiert. Empfehlenswert.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Mann, Frido
Mann, Frido:
Das Versagen der Religionen : Betrachtungen eines Gläubigen / Frido Mann. - München : Kösel, 2013. - 171 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-466-37058-0 geb. : EUR 16.99
Glaube und Theologie im Gespräch (z.B. Auseinandersetzung mit Wissenschaften, Religionen und Weltanschauungen) - Buch