Über Ursachen und Folgen der Geschlechterselektion.
Rezension
Im Kampf gegen die Bevölkerungsexplosion in Asien hat sich ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern entwickelt. „Die Mädchen verschwinden“, heißt es in diesem brisanten Buch der amerikanischen Wissenschaftsjournalistin, die die Ursachen und Folgen ungemein minutiös aus verschiedener Sicht untersucht. Medizinisch-technischer Fortschritt – wie Ultraschall, präimplantative Geschlechtsselektion, PID u.a. haben die Bestimmung des Geschlechts, das „perfekte Kind“ möglich gemacht. Wirtschaftlicher Aufschwung, Armut, Bevölkerungskontrolle, auch kulturelle Traditionen haben dazu beigetragen, dass immer mehr Mädchen abgetrieben oder vorgeburtlich aussortiert werden. Doch wo es zu viele Männer gibt, Millionen von Frauen fehlen, gibt es Vergewaltigung, Frauenhandel, Zwangsheirat, Vielmännerei, auch eine Überalterung der Gesellschaft. – Erschreckend, wie mit Geburt manipuliert wird – im Interesse von Eltern, medizinischer Technik und Wirtschaft, längst über den Schwerpunkt Asien hinaus!
Ein wissenschaftlich differenziertes, minutiös recherchiertes Buch zum bisher eher verdrängten Thema der Geschlechterselektion. – Eher für spezielle Interessenten.Rezensent: Heide Germann
Personen: Neff, Kurt Hvistendahl, Mara
Hvistendahl, Mara:
Das Verschwinden der Frauen : Selektive Geburtenkontrolle und die Folgen / Mara Hvistendahl. Dt. von Kurt Neff. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2012. - 424 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-423-28009-9
Signatur: Sa 5 - Bücher