Graphic Novel über das Leben Josef Mengeles nach dem 2. Weltkrieg.
Rezension
Der französische Journalist und Autor Olivier Guez hatte in Deutschland mit seinem Roman „Das Verschwinden des Josef Mengele“ einen Überraschungserfolg. Nun liegt unter Mitarbeit von Guez eine Graphic Novel Bearbeitung des Buches vor. Im A4-Großformat mit wasserfarbenhaften, erdigen Farben herausgegeben, beschreibt das Buch auf 190 prallgefüllten Seiten das Leben des berüchtigten Auschwitzarztes Josef Mengele nach dem 2. Weltkrieg. Der Großteil des Buches beschreibt aus der Sicht Mengeles seine Flucht nach Südamerika und seine dortigen ständigen Ortswechsel aus Furcht vor der Auslieferung nach Deutschland. Zwischendurch gibt es Rückblenden in den Horror des Holocausts in Auschwitz. Ein düsteres Thema und eine gewagte Perspektive. Der Autor versteht es dabei gekonnt Mengele zwar zu Wort kommen zu lassen, ihn dabei aber nicht zum Helden der Geschichte zu machen. Vielmehr entlarvt sich Mengele immer wieder selbst als unmenschlicher Nazi. Ein sehr gut gemachtes Buch über ein sehr schweres aber wichtiges Thema.
Zur Weiterbildung über die Nachwirkungen des 2. Weltkrieges und die Nachkriegsgesellschaft geeignet.Rezensent: Christian Prange
Personen: Matz Maillet, Jörg Kügler, Werner
Das Verschwinden des Josef Mengele : Nach Olivier Guez / Matz u. Jörg Maillet. Dt. von Werner Kügler. - München : Knesebeck, 2023. - 189 S. : überw. Ill. ; 30 cm. -
ISBN 978-3-95728-756-4
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher