Wie der arme Junge Johnny aufbricht und mit Hilfe der Tiere ein richtiger Held wird.
Rezension
Private Gute-Nacht-Geschichten, allabendlich aus dem Stehgreif erzählt, sind es selten wert, für den allgemeinen Leserkreis publiziert zu werden, es sei denn der Erzähler heißt Mark Twain, und der Autor Philip Stead ergänzt die bruchstückhaften schriftlichen Elemente zu einer kohärenten Erzählung. Die Handlung ist simpel: Johnny führt ein freudloses und ärmliches Leben bei seinem grimmigen Großvater, der ihn mit einem Huhn, das es zu verkaufen gilt, auf die Reise schickt. Die Handlung folgt einem Märchenschema. Der Junge hilft einer armen Frau und erlernt als Lohn die Sprache der Tiere, die sich im weiteren Verlauf als äußerst hilfreiche Freunde erweisen. Sie endet mit der Befreiung eines leider recht unleidlichen Königssohnes, der angeblich entführt wurde. Johnny gewinnt weder ein halbes Königreich noch eine Prinzessin, geht aber gereift und weise aus den Verwicklungen hervor. Philip Stead vollendet diese Story mit einem hintergründigen Humor, der dem Mark Twains durchaus gewachsen ist.
Schöne Illustrationen mit zarten Linien und in gedeckten Farben begleiten den Text, der sich mit feiner Ironie und vielen Andeutungen nicht nur an Kinder wendet. Sehr erfreulich!Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Twain, Mark Stead, Philip Stead, Erin
Das Verschwinden des Prinzen Oleomargarine / Mark Twain u. Philip Stead. Ill. von Erin Stead. Dt. von Sophie Zeitz. - München : Knesebeck, 2018. - 151 S. : überw. Ill. ; 29 cm. -
ISBN 978-3-95728-157-9
Erzählungen (6-8 Jahre) - Signatur: Ju 1 - Bücher