Ahr, Nadine
Das Versprechen Eine Geschichte von Liebe und Vergessen
Bücher

Geschichte eines Paares, das sich nie trennen wollte, aber durch die Demenz auseinandergerissen wurde.


Rezension

Nadine Ahr erzählt die Geschichte ihrer Großeltern, die sich 1945 nach Kriegsende verliebten, aber nicht heiraten konnten, weil er, Edwin, mit 19 Jahren einem Mädchen in seiner Heimat Thüringen die Ehe versprochen hatte. Als Ria und Edwin sich 1971 zufällig wiedertreffen (er geschieden, sie verwitwet) verspricht er, sie nie mehr zu verlassen. 39 glückliche Jahre folgen. Die Autorin, Scheidungskind, hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit mit den Großeltern. Um so schwerer trifft es sie, als die Demenz ihrer Großmutter den Großvater zwingt mit Ria in ein Heim zu ziehen. Die Auswirkungen der Krankheit (Aggression, Angst, Halluzinationen) werden für ihn so unerträglich, dass er in ein anderes Heim zieht, wo er nach zwei Jahren stirbt. Einfühlsam verbindet Nadine Ahr Kapitel aus eigenem Erleben mit Rückblicken aus der Erinnerung des Großvaters. So steht die Erfahrung von Liebe und Glück neben der von Verzweiflung und Ausweglosigkeit. Beim Tod des Großvaters fragt sie sich: Kann man ein solches Versprechen unter allen Umständen halten? Da diese Erkrankungen immer häufiger Beziehungen belasten, wird dieses bewegende Buch auf große Resonanz stoßen.

Breit einsetzbar auch für Gruppenarbeit zum Thema „Demenz“.

Rezensent: Armgard Klein


Personen: Ahr, Nadine

Schlagwörter: Liebe Demenz Vergessen

Ahr, Nadine:
Das Versprechen : Eine Geschichte von Liebe und Vergessen / Nadine Ahr. - München : Droemer, 2013. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-426-27596-2

Zugangsnummer: 32306
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher