Der Journalist Christophe Boltanski spürt der Geschichte seiner jüdischen Familie in Paris nach.
Rezension
Das Haus in der Rue de Grenelle in Paris ist ein zentraler Ort in der Familiengeschichte der Boltanskis. Hier überlebt der jüdische Großvater die Zeit der Okkupation durch die Deutschen, in einem Zwischenraum unter dem Parkett. Seine gehbehinderte Frau kümmert sich um ihn. Auch später sorgt sie für einen geradezu symbiotischen Familienzusammenhalt. Bei einem gedanklichen Rundgang durch die Räume des Hauses seiner Kindheit nähert sich der Autor behutsam den einzelnen Charakteren. Dabei erschließt sich ihm so manche familiäre Eigenheit. Eindrucksvoll schildert er, wie seine Familie im engen Zusammenhalt die schlimme Zeit nicht nur überlebt, sondern sich auch Freude und Geborgenheit im Miteinander erhält. Der Autor ist ein begnadeter Erzähler, der es versteht seinen liebevollen Blick auf die Eigenheiten und Besonderheiten seiner eigensinnigen Familienmitglieder mit seiner Leserschaft zu teilen.
Der amüsant und unterhaltsam geschriebene autobiographische Roman kann einer breiten Leserschaft empfohlen werden.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Boltanski, Christophe
Boltanski, Christophe:
Das Versteck : Roman / Christophe Boltanski. Dt. von Tobias Scheffel. - München : Hanser, 2017. - 313 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-446-25642-2 geb. : EUR 23.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bol - Buch