Erschütternder Roman über drei junge Israelinnen, die ihren Militärdienst ableisten müssen.
Rezension
Nach der Schulzeit werden die drei Freundinnen Yael, Lea und Avishag, die in einem israelischen Dorf in der Nähe des Libanons leben, zum Militärdienst eingezogen. Dabei erfahren sie unter dem Druck eines permanent drohenden Kriegszustands einen ermüdenden, quälenden und grausamen Alltag, der sich zwischen Langeweile, Einsamkeit und traumatisierenden Erlebnisse aufspannt und geprägt ist durch stundenlange ereignislose Wachdienste, mancherlei Sinnlosigkeit des militärischen Alltags, Waffengebrauch, Tod und Sex als Ventil für die innere Zerrissenheit. - Shani Boianjius authentischer und desillusionierender Roman über die Frauen der jungen Generation in Israel ist eine Herausforderung: vieles bleibt im Ungefähren oder sogar ungesagt. Die drei Protagonistinnen werden trotz Ich-Perspektive auf distanzierende Weise dargestellt, bleiben sperrig und fremd und spiegeln so eine Welt, in der nichts einfach oder "normal" oder sicher oder gerecht ist.
Keine leichte, sondern eher eine spezielle Lektüre, sehr zu empfehlen für größere Büchereien und für Kenner Israels und des Nahen Ostens.Rezensent: Anne Rank
Personen: Blumenbach, Ulrich Hummitzsch, Maria Boianjiu, Shani
Boianjiu, Shani:
Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst : Roman / Shani Boianjiu. Dt. von Maria Hummitzsch u. Ulrich Blumenbach. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2015. - 331 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-462-04755-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher