Frühe Essays des Literaturnobelpreis-Trägers Halldór Laxness.
Rezension
Im Jahre 1955 erhielt der Isländer Halldór Laxness den Literaturnobelpreis für seinen Roman "Atomstation"; zu diesem Zeitpunkt war er bereits über 50 Jahre alt. Doch bereits in jungen Jahren fühlte er sich dem Schreiben verpflichtet. Das vorliegende Buch veröffentlicht erstmals auf Deutsch 15 Essays des Autors aus den späten 1920er Jahren, die er während eines USA-Aufenthaltes zu Papier brachte. - Laxness richtet sich in seinen kurzen Abhandlungen vor allem gegen die sozialen Ungerechtigkeiten in den USA, hält aber auch nicht mit Kritik an den Missständen auf Island zurück. In späteren Auflagen zensierte Laxness seine frühen Arbeiten selbst, doch in dieser ersten Fassung sind noch zahlreiche pejorative Äußerungen greifbar, die sich u.a. gegen Juden, die Bibel und Homosexuelle richten. Das kann man Laxness anlasten oder aber als Ausdruck einer Unzufriedenheit mit der zivilisierten Welt verstehen, die der junge, enttäuschte Autor ihrem Ende entgegensinken sah.
Als zeitgeschichtliches Zeugnis eines bedeutenden Schriftstellers für eine breitere Leserschaft von Interesse, gerade nach der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Laxness, Halldór Seelow, Hubert
Laxness, Halldór:
Das Volksbuch : Über Island und Gott und die Welt. Essays / Halldór Laxness. Dt. von Hubert Seelow. - Göttingen : Steidl, 2011. - 288 S. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-86930-234-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher