Der Ritt eines todkranken Vaters und seines Sohnes durch die kanadische Wildnis wird zu einer Reise zu ihren Wurzeln.
Rezension
Der 16jährige Frank ist bei einem Ziehvater auf einer Farm in den Weiten Kanadas aufgewachsen. Der „Alte“ hat ihn liebevoll zu einem lebenstüchtigen Menschen erzogen und ihn gelehrt, im Einklang mit der Natur zu leben. Doch seine drängenden Fragen nach dem Schicksal seiner Eltern und seinen indigenen Wurzeln lässt er unbeantwortet. Hin und wieder sucht Franks schwer alkoholkranker Vater Kontakt zu ihm, doch er enttäuscht seinen Sohn immer wieder und bleibt ein Fremder für ihn. Todkrank bittet der Vater nun Frank, ihn auf seine letzte Reise zu begleiten und ihn wie seine Vorfahren, die Krieger vom Stamm der Ojibwe, in den Bergen zu begraben. Widerstrebend lässt Frank sich darauf ein und erlebt eine Reise voller Geschichten, voller Schmerz und Wahrheit, die ihm endlich zeigt, wer er wirklich ist. Wagameses lyrische Sprache zieht die Leser tief hinein in eine spirituelle Geschichte um Identitätsfindung, Verlust, Trauer und die heilende Kraft des Geschichtenerzählens.
Wagamese, der selbst zum Stamm der Ojibwe gehört, erhebt seine Stimme für ein respektvolles Zusammenleben der Kulturen in der Interdependenz zwischen Mensch und Natur. Lesenswert!Rezensent: Christine Heymer
Personen: Wagamese, Richard Herzke, Ingo Sarkowsky, Katja
Wagamese, Richard:
Das weite Herz des Landes : Roman / Richard Wagamese. Dt. von Ingo Herzke. Mit einem Nachwort von Katja Sarkowsky. - München : Blessing, 2020. - 288 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-89667-666-5
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher