Gedanken zu Askese und Verzicht als Wege zur Selbsterkenntniss.

---

Rezension

„Wo komme ich her, wo stehe ich, wo gehe ich hin", diese Fragen ziehen sich als Ankerpunkte durch das Stundenbuch John von Düffels, der die Rettung der Umwelt auch in seinen Romanen thematisiert, zuletzt in „Die Wütenden und die Schuldigen". Askese als Befreiung und als Selbstzweck, ohne religiösen oder moralischen Überbau, der moderne Asket hinterfragt sich und seine Geschichte, lässt sich von Schönheit nicht blenden, sucht nicht den Rückzug ins Kloster oder die Natur, sondern er erforscht die eigene Geschichte und Richtung ohne in Fatalismus zu erstarren. Dabei nimmt der Autor bezug u.a. auf griechische Tragödien, wie die von Ödipus, oder biblische Geschichten, wie die von Hiob. - Bildhafte Beschreibungen, meditative Texte, Gedanken und Aphorismen, die zum Nachdenken über Achtsamkeit sowie das Leben im Allgemeinen anregen und die zu vorsichtigem Umgang mit digitalen Medien und zu Konsumverzicht ermunten. Sehr persönliche Einsichten und stoische Grundsätze.

Bei Bedarf an modernen Aphorismen zu Verzicht und gutem Leben.

Rezensent: Bärbel McWilliams

---

Personen: von Düffel, John

Schlagwörter: Philosophie Askese Konsumverzicht