Björn ist an seinem neuen Arbeitsplatz nicht zufrieden, bis er ein verborgenes Zimmer entdeckt, das ihm Rückzug bietet.
Rezension
Als Björn in eine andere Behörde versetzt wird, fühlt er sich seinen neuen Kollegen gleich überlegen. Er hält seinen Chef für unfähig und sieht sich schon als neuen Chef. Von den Kollegen hält er sich bewusst fern und spricht mit ihnen höchstens, um sie auf Fehler oder mangelnde Effizienz hinzuweisen. Eines Tages entdeckt er ein Zimmer, das anscheinend niemand nutzt. Dorthin zieht er sich oft zurück, um Kraft zu sammeln und der Enge des Großraumbüros zu entgehen. So gestärkt bearbeitet er heimlich Akten eines Kollegen, und wird dafür sogar gelobt. Alles geht gut, bis seine Kollegen behaupten, es gäbe kein verborgenes Zimmer. Es kommt zum Eklat. Ohne das Zimmer ist Björn ein unsicherer Mensch, dessen Eigenwahrnehmung sich stark von der Wahrnehmung durch andere unterscheidet. Der Roman wechselt zwischen Psychothriller und der Beschreibung des Büroalltags- mit Seitenhieben auf die moderne Arbeitswelt. Reales und Surreales mischt sich, bis der Leser nicht mehr weiß, was wahr ist.
Empfohlen für Gemeindebücherei, Literaturkreis und Männerstammtisch als Einstieg zur Diskussion über die Arbeitswelt.Rezensent: Eva Basler
Personen: Berf, Paul Karlsson, Jonas
Karlsson, Jonas:
Das Zimmer : Roman / Jonas Karlsson. Dt. von Paul Berf. - München : Luchterhand, 2016. - 172 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-630-87460-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher