Ein 16-jähriger Jude will als „normaler“ Jugendlicher gesehen werden, gerät aber immer mehr in antisemitische Verstrickungen.
Rezension
Der 16-jährige Ich-Erzähler David besucht ein Stockholmer Gymnasium. Zusammen mit seinem einzigen Freund erträumen sie sich Freundschaften mit Mädchen, bleiben aber Außenseiter. Bis David sich eines Tages als Jude outet, um nicht am Sportunterricht teilnehmen zu müssen. Damit beginnen eine Reihe von Ereignissen, in die David sich aus Feigheit, Geltungssucht und mit Lügen immer mehr verstrickt. Auf der einen Seite demonstriert er gegen Israel, um einem Mädchen zu gefallen, auf der anderen wird er von Neonazis unter Druck gesetzt, als „Vorzeigejude“ bei einer Kundgebung aufzutreten. Am Ende eskaliert das Geschehen.
Das ungewöhnliche Buch macht auf manchmal beklemmende Weise deutlich, wie der Wunsch nach einer normalen Jugend für den Juden David unerfüllt bleibt. Es spart dabei nicht mit antisemitischen Klischees, die wohl einige Vorkenntnisse der Leser:innen erfordern, um verstanden und eingeordnet werden zu können. Stil und Sprache sind jugendlich und humorvoll.
Rezensent: Christopher Krieghoff
Personen: Wattin, Danny Dahmann, Susanne
Wattin, Danny:
Davids Dilemma : Eine unglückliche Verkettung nicht ganz so weiser Entscheidungen / Danny Wattin. Dt. von Susanne Dahmann. - Bindlach : Loewe, 2024. - 287 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7432-1655-6
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher