Deadwood 1876: Der alternde Revolverheld Wild Bill Hickok und sein Freund Charlie Utter erreichen die Goldgräberstadt in den Black Hills von Dakota, wo es zur Konfrontation zwischen der Westernlegende und dem Bordellbesitzer Al Swearingen kommt.
Rezension
Der alternde und von Krankheit gezeichnete Revolverheld Wild Bill Hickok ist eigentlich nach Deadwood gekommen, um seine Tage in Ruhe im Saloon zu verbringen. Von Cheyenne aus hat er zusammen mit seinem Freund Charlie Utter einen Treck begleitet, in dem auch der skrupellose Bordellbesitzer Al Swearingen und seine chinesischen Mädchen mitfahren. Es kommt zum Streit, der schnell eskaliert und Swearingen setzt mehrere Killer auf „Wild Bill“ an. Dexter zeigt in seinem im Original 1986 (dt. 2012) erschienenen Roman, wie der Wilde Westen wirklich war: brutal, korrupt, dreckig, rassistisch und chauvinistisch. Entsprechend direkt, zynisch und schonungslos ist seine Sprache. Zusammen mit dem lakonischen Humor, mit dem der Autor seine Hauptfiguren ausstattet, entsteht ein Gegenbild zum klassischen Western, ja fast eine Parodie. Dexter beschränkt sich nicht darauf, einfach nur die Geschichte vom Ende einer Wild-West-Legende zu erzählen. Nachdem im ersten Teil „Wild Bill“ beim Karten spielen erschossen wurde, lässt er in den weiteren Teilen dessen Freunde, Saufkumpane und Frauenbekanntschaften zu Wort kommen, die über ihre Zeit mit dem Revolverhelden berichten und so ein vielschichtiges Bild dieses Mannes entstehen lassen.
Ein außergewöhnliches, interessantes Hörbuch, das wohl vor allem erwachsene männliche Genreleser ansprechen dürfte. In diesem Sinne empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Dexter, Pete Hoffmann, Markus Bürger, Jürgen Bielfeldt, Kathrin
Dexter, Pete:
Deadwood : Gekürzte Lesung / Pete Dexter. Sprecher: Markus Hoffmann. Dt. von Jürgen Bürger u. Kathrin Bielfeldt. - Berlin : Der Audio Verl., 2012. - 6 CDs ; 448 Min. -
ISBN 978-3-86231-174-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher