Eine lange Liste illustrer Namen der aktuellen deutschsprachigen Literatur macht es letztendlich auch nicht besser...
Rezension
Großes Kino! Die Guardini Stiftung, Stiftung St.Matthäus, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sind die Herausgebenden dieses Sammelbandes, zu dem offenbar das, was im deutschen Literaturbetrieb einen Namen hat und bereit war, sich zu einem der zehn Gebote zu äußern, eingeladen wurde. Herausgekommen ist eine Sammlung stoplernd stümpernder Texte von Möchtegerntheologen, selbstreflexive Klagen über die Schwierigkeiten, sich zum gewünschten Text zu äußern und einige hervorragende Geschichten. Die Geschichten sind atemberaubend und tief wahr, wenn die Autorinnen (auffällig, dass es vor allem die Frauen sind, die bei ihrem Leisten bleiben - aber nicht alle!) erzählen, fabulieren, literarisch arbeiten, statt theologisch zu radebrechen. Katrin Schmidt, Yoko Tawada. Sehr bewegend der fiktive Bericht von fast arächologischen Ausgrabungen ertrunkender Geflüchteter in einer fernen und bedrückenden Zukunft von Rabea Edel zum fünften Gebot: Du sollst nicht töten. Fazit? Keins.
Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Hagedorn, Ludger Lewandowska, Mariola Assig, Martin Seiler, Lutz Lehnert, Christian
Dekalog heute : 21 literarische Texte zu 10 Geboten / Hg. von Ludger Hagedorn u. Mariola Lewandowska. Ill. von Martin Assig. Mit Beiträgen von Lutz Seiler, Christian Lehnert u.a. - Freiburg : Herder, 2017. - 316 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-451-37786-0
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