ür ethisch Suchende, Ghandi-Enthusiasten und solche, die es werden wollen; auch in Auszügen.
Rezension
Religion wie Kirche ist – allen Beschwichtigungsversuchen zum Trotz – nicht gerade in. Gott, ein nichtweltliches Wesen, Leben jenseits der Todesgrenze – das alles verfängt nicht mehr. Umso bemerkenswerter, dass ein Soziologe mit Unterstützung eines bekannten Politikers (Gregor Gysi schreibt das Vorwort), geradezu für die Relevanz von Religion(en) in der Gegenwart wirbt. Das schmale Bändchen, das auf einem Vortrag beim Würzburger Diözesanempfang basiert, hat durchaus für Aufregung gesorgt. Für Rosa ist Religion erforderlich, um den Steigerungszwang (Wirtschaftswachstum, Selbstoptimierung, etc.) moderner Gesellschaften zu durchbrechen. Religion und ihre Praktiken wie Quellen spiritueller Mystik oder Weisheit stiften hierzu einen heilsamen Gegenimpuls. In der Tat bietet Rosa wichtige Anregungen über die Brisanz der Religion für die Demokratie. Als Theologe ist mir das jedoch zu wenig, denn Religion ist auch Zusage von Hoffnung, Trost im Leiden und Empfang des Segens.
Ein leidenschaftliches Plädoyer für einen kontemplativen Religionsbegriff. Für Lesezirkel sehr gut geeignet.Rezensent: Oliver Georg Hartmann
Personen: Rosa, Hartmut Gysi, Gregor
Rosa, Hartmut:
Demokratie braucht Religion : Über ein eigentümiches Resonanzverhältnis ; basierend auf einem Vortrag beim Würzburger Diözesanempfang 2022 / Hartmut Rosa. Mit einem Vorwort von Gregor Gysi. - München : Kösel, 2024. - 74 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-466-37303-1
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