Demut als Kardinaltugend, deren Besitz den Menschen allen Anfechtungen modernen Lebens gewachsen sein lässt.
Rezension
Im Jahre 2014 veröffentlichte der Philosoph Wilhelm Schmid unter dem Titel „Gelassenheit. Was wir gewinnen, wenn wir älter werden.“ (ISBN 978-3-458-17600-8), ein freundliches Büchlein, an einem Nachmittag zu lesen, das sich ausdrücklich mit den positiven Seiten des Alterns befasst, ohne Schmerz und Unglück zu verschweigen. Dieser liebenswürdige Text erregt den Zorn und Eifer des Pfarrers Eckert, der gegen ihn – gerüstet mit aller Demut – zu Felde zieht wie weiland Don Quijote gegen die Windmühlen. Er vermisst bei Schmid den nötigen Ernst und auch sonst noch so allerlei und handelt in seiner Polemik alle Auswüchse modernen Zeitgeistes gleich mit ab. Er generalisiert, verurteilt, wertet ab, behauptet, ohne zu begründen, oder sauber zu definieren. Agnostiker, Atheisten, Esoteriker erregen gleichermaßen seinen Unwillen. Allein die Demut führt den Menschen auf den rechten Weg, eine These, die mit immer neuen Zitaten gestützt wird. Besonders „überzeugend“ wird die Argumentation, wenn der Autor seine 4 antiken Schränke als Bild für seine solide Sprachmächtigkeit heranzieht, die im Gegensatz steht zu dem Sprachgebrauch so mancher Zeitgenossen, die sich der „Plastikwörter aus Sprachlaboren“- was immer das sein mag- bedienen, welche „instabilen Ikea-Möbeln“ entsprechen. Dazu gibt es nichts mehr zu sagen.
Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Eckert, Siegfried
Eckert, Siegfried:
Demut : Was uns gelassener leben lässt / Siegfried Eckert. - Frankfurt : Ed. Chrismon, 2015. - 143 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-86921-287-6
Ethik, Lebensgestaltung - Signatur: Ce - Bücher