Ein Kleinod, einfühlsam, kompetent geschrieben und komplex recherchiert über das Sterben, den Tod und was dann kommt.
Rezension
Eine Partei verspricht, irgendwann 800 Jahre leben zu können. Heißt das, »Den Tod überleben«? Wohl kaum! Anders wendet sich der Philosoph Wilhelm Schmid dem Thema Sterben, Tod, Trauer und wie sieht die Perspektive für ein Leben danach aus, zu. Ihn motiviert die eigene Betroffenheit durch den Tod seiner Frau. Seriös, einfühlsam und komplex recherchiert bietet er ein breites Spektrum in seiner immer wieder persönlichen Stellungnahme. Auf knapp 150 Seiten gelingt es ihm, die religiösen, philosophischen oder auch naturwissenschaftlichen Sichtweisen einzubeziehen. Seine eigenen Gedanken aus Anlass des Abschieds von seiner Frau, die Erinnerung an sie, sowie das, was ihm an ihr wichtig und bewahrenswert bleibt, lässt ihn seinen Weg der Trauer bewältigen. Er scheut selbst nicht davor zurück, ungewohnte und umstrittene Gedanken, wie den physikalischen Energieerhaltungssatz, in seinen Betrachtungen anzusprechen. Zugleich lässt er dem Lesenden bei allem Raum, die eigene Position zu finden.
Dieses schmale Büchlein bietet Anlass zur rein persönlichen Lektüre (Trauerarbeit, Sterbebegleitung etc.) sowie Diskussion in Pfarrkonferenzen, Hospizgruppen uvm.Rezensent: Wolf-Peter Koech
Personen: Schmid, Wilhelm
Schmid, Wilhelm:
Den Tod überleben : Vom Umgang mit dem Unfassbaren / Wilhelm Schmid. - Berlin : Insel, 2024. - 141 S. ; 16 cm
ISBN 978-3-458-64423-1
Ethik, Lebensgestaltung - Signatur: Ce - Bücher