Generationenübergreifende Familiengeschichte von 1925 bis in die Gegenwart.

---

Rezension

Wie damit umgehen, dass der eigene Großvater ein überzeugter Nazi war und schlimme Kriegsverbrechen beging? Ina wird mit 19 Jahren von einem israelischen Liebhaber schwanger und beschließt, das Kind auch ohne seine Unterstützung aufzuziehen. Ihre eigensinnige Tochter Floh beginnt Recherchen über die abwesende Familie anzustellen und findet Furchtbares heraus. Ihr Großvater und dessen Bruder wurden von einem herrischen, lieblosen Onkel zu kleinen Soldaten gedrillt, gingen unterschiedlich mit dieser Erziehung um und kamen unter die Räder der nationalsozialistischen Zeit. Floh, die selber früh schwanger wird, beginnt gemeinsam mit dem Großvater die Familiengeschichte aufzuarbeiten, damit die kommenden Generationen eine Chance auf friedliche, unbelastete Beziehungen bekommen. Aus verschiedenen Perspektiven und mit Zeitsprüngen erfahren die Leser*innen mehr und mehr über die einzelnen Familienmitglieder und die Auswirkungen, die Entscheidungen einzelner auf nachfolgende Generationen haben.

Angeregt von der eigenen Familiengeschichte legt die Psychotherapeutin Heike Duken einen einfühlsamen, tragischen, spannenden, emotionalen und mitreißenden Roman vor.

Rezensent: Stefanie Drüsedau

---

Personen: Duken, Heike

Schlagwörter: Schuld Familie Generationen Vergebung