Sein Buch "Der Alltag der Superhelden" nennt Jakob Hein auch "Märchen für anders begabte Erwachsene".
Rezension
Wenn das satirische Hirn nicht schlafen kann, kommt dabei vielleicht heraus, dass es ganz normal ist, kleine Kinder zu schlagen. Der Protagonist des Buchs interpretiert einen Elternbrief: "Eines ist klar: Fast jedem von uns wird irgendwann einmal die Hand ausrutschen." Als "Betriebsunfall" wird der Ausrutscher klassifiziert; die logische Konsequenz daraus wäre die Legitimation jeder Form von Gewalt. Hein dreht die Gedankenschraube immer weiter, er dreht und dreht, bis er sie überdreht. Heraus kommen skurrile Gedankengänge, die zuweilen bar jeden Zusammenhangs erscheinen. Der Leser taucht ein in eine Traumwelt, die ihren eigenen Gesetzen folgt. "Märchen für anders begabte Erwachsene", diesen Untertitel hat Hein seinem Buch gegeben. Die, die nicht anders begabt sind, haben verloren.
Das i-Tüpfelchen in einer Unterrichtseinheit über Reality-Shows und Seifenopern.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Hein, Jakob
Hein, Jakob:
Der Alltag der Superhelden : Märchen für anders begabte Erwachsene / Jakob Hein. - 1. Aufl. - Berlin : Ed. Tiamat, 2008. - 202 S. ; 20 cm
ISBN 3-89320-123-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher