Roman über eine Vater - Sohn - Beziehung, die durch die Alzheimer - Erkrankung des Vaters eine neue Qualität bekommt.

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Rezension

Arno Geiger hat ein sehr persönliches Buch geschrieben. Hatte er lange Zeit ein eher reserviertes Verhältnis zu seinem Vater, so beginnt er durch dessen Alzheimer-Erkrankung sich näher auf ihn einzulassen. Der Sohn erkennt, wie eine ärmliche Kindheit, die Erfahrung von Krieg, Gefangenschaft und Krankheit den Vater geprägt haben, was ihm die Heimat bedeutet und wie verstörend das Gefühl der Heimatlosigkeit sein muss für ihn, wenn seine gewohnte Welt sich aufzulösen beginnt. Der Sohn kann sich zunehmend auf die veränderte Welt des Vaters einlassen und findet Möglichkeiten, humorvoll mit ihm umzugehen und ihm seine Würde zu lassen. Angst, Verzweiflung und Schwierigkeiten werden nicht ausgespart, aber der Erzählton bleibt einfühlsam und liebevoll. Bisweilen gibt es sogar komische Episoden, etwa wenn der Vater dem Fernsehsprecher wie einem Besuch den Keksteller anbietet. - Matthias Brandt ist ein großartiger Sprecher, der die feinen Zwischentöne des Textes sehr gekonnt herausarbeitet.

Ein bewegendes und sehr zu empfehlendes Hörerlebnis, das viel vermittelt über eine gelingende Ablösung von den Eltern und über den Umgang mit Alter und Krankheit.

Rezensent: Heidrun Martini

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Personen: Geiger, Arno Brandt, Matthias

Schlagwörter: Familie Alter Demenz