Bilderbuch über das Verlusterleben im Alter.
Rezension
Die Bilderbuchgeschichte erzählt von einem alten Wolf, der sich müde und schwach fühlt. Er ist zu erschöpft, um wie früher die Jäger mit ihren Hunden frühzeitig zu erkennen und sich vor ihnen im Wald zu verkriechen. Er sehnt sich nach einem Platz, wo er in Ruhe sein darf. Entschlossen macht er sich auf den Weg, wandert viele Tage durch Wälder, überquert felsige Berge und Flüsse, bis er am Ufer eines großen Sees ankommt. Voller Sehnsucht, an das andere Ufer zu gelangen, springt er ins Wasser und kehrt nicht mehr zurück. Die großformatigen Bilder sind in kräftigen Farben gemalt. Beeindruckend sind die ausdrucksstarken Wolfsaugen, die mal traurig und wehmütig, mal erschrocken oder ängstlich wirken. Die durchaus berührende Bilderbuchgeschichte gibt Anregungen, über Abschiedsschmerz am Lebensende zu reden und auch über einen möglichen Freitod. Die Wortwahl ist jedoch teilweise nicht kindgemäß. Fraglich bleibt auch, ob die hier ausgedrückte Todessehnsucht für Kinder verständlich ist.
Für ein Gespräch mit älteren Kindern über Sterben und Tod eingeschränkt empfehlenswert.Rezensent: Barbara Cramer
Personen: Rühmann, Karl Stalder, Maria
Der alte Wolf / Karl Rühmann. Ill. von Maria Stalder. - Wien : Jungbrunnen, 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-7026-5930-1
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher