Ein hochdramatischer Roman vor ebensolcher Kulisse, abenteuerlich und beeindruckend zugleich.

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Rezension

Wie kann man eine zerrüttete Ehe retten? Das Muttersöhnchen Tiddo, ein nie erwachsen gewordener Ehemann und hilfloser Vater, wählt eine seltsame Möglichkeit: die lang ersehnte Traumreise durch Island mit einem Wohnmobil. Eine Insel voller Naturgewalten, rau und unwirtlich, fast menschenfeindlich und dennoch von Touristen bevölkert. So auch von typischen Anhaltern, die sich gern an die Fersen der selbstfahrenden Reisenden heften, um ans Ziel zu kommen. So ergeht es auch Tiddo und seiner Familie. Der Isländer Svein ist so eine Type, ein aufdringlicher Schwätzer und Lebenskünstler, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Er nistet sich ein und bestimmt fortan Weg, Ziel und Gesprächsthemen. Er erkennt sehr schnell die verfahrene Situation der Familie und spielt sich auf als Retter, Wegweiser und Therapeut. Bald will Tiddo ihn loswerden und beschwört damit eine lebensgefährliche Situation für alle herauf. So entwickelt sich die Traumreise zu einem Albtraum mit bizarrem Ende.

Ein vielschichtiger Roman mit fast genialer Dramaturgie, für Literaturzirkel und Gesprächskreise gut geeignet.

Rezensent: Christiane Weppner

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Personen: Werf, Gerwin van Müller-Haas, Marlene

Schlagwörter: Familie Island Krise