Rom zur Zeit Neros. Der Anwalt Erasmus kommt in Kontakt mit Paulus, den er vertreten soll.
Rezension
Gerd Theissen verfolgt mit seiner Erzählung das Ziel, Leben und Theologie des Paulus näher zu bringen. Dabei wecken Cover und der Klappentext des Werkes völlig falsche Erwartungen, wirkt das Ganze doch thrillerartig und spannungsreich. Sicher wäre die Story, die Theissen aus verschiedenen historischen Zusammenhängen konstruiert, Material dafür, da es letztendlich um Leben und Tod, Unterdrückung, Liebe und Pluralismus geht, sehr aktuelle Thematiken also. Theissen entscheidet sich stattdessen dafür, seine Erzählung wissenschaftlich einzubetten. Das bedeutet nicht nur eine Menge an Fußnoten, sondern auch, dass die Handlung niemals richtig in Fahrt kommt, sondern sich in Exkursen, Erläuterungen, Hintergründen ergießt, die die erzählerische Qualität deutlich mindern. Erkennbar soll hier vor allem Faktenwissen vermittelt werden, statt die Unterhaltungsfunktion von Literatur in den Vordergrund zu stellen. Damit wird der Roman allerdings für eine nur sehr begrenzte Zielgruppe interessant.
Das Werk wird in Schule und Studium sicher Verwendung finden, für eine christliche Bücherei ist es trotz der Thematik nicht gewinnbringend einsetzbar.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Theißen, Gerd
Theißen, Gerd:
Der Anwalt des Paulus / Gerd Theißen. - Gütersloh : Gütersloher Verl. - Haus, 2017. - 301 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-579-08540-1
Kirchengeschichte, Theologiegeschichte - Signatur: Cc 1 - Bücher