Die Schriftstellerin und Journalistin G. Goettle beschreibt nach Interviews den Alltag von 26 Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Rezension
Die Altersstruktur der 26 Frauen reicht von Jahrgang 1919 bis in die 1970er Jahre. Ein bunter Reigen der verschiedenartigsten Berufe und daraus bedingter Lebensentwürfe und Alltagsgeschichten vermitteln einen sehr eigenen Eindruck der jeweiligen Lebensumstände. Die den Interviews vorangestellten Kurzbiographien zeigen, dass Lebensläufe keineswegs gradlinig verlaufen, oft waren lange Umwege nötig um zum heutigen Ziel zu kommen. Eine Bestatterin, eine Tätowiererin, eine Medizinhistorikerin kommen zu Wort, ebenso wie eine Fischerin oder Bäuerin und eine arbeitslose Frau. Man weiß in der Regel wenig über andere Menschen und Milieus, mit denen man eher über zufällige Begegnungen in Kontakt kommt. Auch von daher weckt der Titel Interesse an „fremden Welten", die hier sehr ernst genommen werden. Die Gespräche wurden Mitte der 2000er Jahre überweigend für die TAZ geführt, die meisten Frauen wohnen in Berlin und Umgebung.
Eine Bereicherung dort, wo Literatur zur Situation der Frauen in unserer Gesellschaft nachgefragt wird.Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Goettle, Gabriele
Goettle, Gabriele:
Der Augenblick : Reisen durch den unbekannten Alltag. Reportagen / Gabriele Goettle. - München : Antje Kunstmann, 2012. - 395 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-88897-781-7
Sammelbiografien, Briefsammlungen - Signatur: Ba - Bücher