Bilderbuch über eine aufopferungsvolle Freundschaft.
Rezension
Sie ist ein Apfelbaum und glücklich, weil ein kleiner Junge ihr Freund ist. In seinen Kindertagen klettert er an ihr empor, ißt ihre Äpfel und spielt mit ihren Blättern. Später kommt er seltener und sie bleibt allein zurück, überlässt ihm aber mit Freude erst ihre Äpfel, dann ihre Äste und zuletzt ihren Stamm, als er Geld und Holz benötigt. Am Ende bietet sie ihm, als er alt und müde zu ihr zurückkommt, mit ihrem Stumpf einen Ruheplatz und ist froh und glücklich darüber.
Das Buch ist in den USA seit den 60er Jahren unter dem Titel "The giving tree" sehr bekannt und beliebt und ist vom Autor selbst originell und charmant illustriert. Seine Aussage über den sich aufopfernden weiblichen Baum erscheint allerdings trotz des versöhnlichen Endes und des fabelähnlichen Charakters in der Gegenwart hoch problematisch - zu schnell ergeben sich Assoziationen zur Ausbeutung der Natur, die dem Menschen möglicherweise gerne zu Diensten steht, oder zur Rolle der Frau, die sich für den Mann aufopfert.
Rezensent: Anne Rank
Personen: Silverstein, Shel Holofernes, Judith Holfelder-von der Tann, Cornelia
Silverstein, Shel:
Der Baum, der froh und glücklich war / Shel Silverstein. Dt. von Judith Holofernes u. Cornelia Holfelder-von der Tann. - Neuausg. - Zürich : Atrium, 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 24 cm. -
ISBN 978-3-85535-636-2
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher