Galloway, Steven
Der Cellist von Sarajevo Roman
Buch

Im belagerten Sarajevo - die Menschen leben in Angst und Schrecken - setzt ein Musiker ein Zeichen.


Rezension

Der Cellist heißt im Roman einfach nur "der Cellist" - es ist nicht seine Geschichte, die hier erzählt wird. Er wird nur bedeutsam durch das, was er tut. Weil er mitansehen muss, wie 22 Menschen, die um Brot anstanden durch Mörsergranaten getötet werden, spielt er jeden Nachmittag und das 22 Tage lang zum Gedenken der Toten und gegen den Irrsinn das Adagio von Albinoni. Davon hören auch die drei Protagonisten des Romans: Strijela, Kenan und Dragan. Jeweils überschrieben mit einem der Namen erzählen die Kapitel nach und nach und voneinander unabhängig deren Lebensgeschichte. Durch diesen Kunstgriff erhält das Erzählte stellenweise dokumentarischen Charakter. Die Sprache des jungen kanadischen Erzählers ist einfühlsam und leise und macht gerade dadurch tief betroffen. Der wichtige bewegende Roman, der auf einer wahren Begebenheit im Mai 1992 beruht, ist von zeitloser Aktualität.

Für möglichst viele Leserinnen und Leser. Generationsüb ergreifende Gespräche über die Bedingungen eines Lebens im Krieg und darüber, was Hoffnung bedeuten kann bieten sich an.

Rezensent: Bettina Wolf


Personen: Galloway, Steven

Schlagwörter: Musik Bürgerkrieg Mitmenschlichkeit

Galloway, Steven:
Der Cellist von Sarajevo : Roman / Steven Galloway. Dt von Georg Schmidt. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2008. - 240 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-630-87279-7 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/4103
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch