Auf der Suche nach der perfekten Bewegung - eine Zukunftsvision, die sich nicht auf das technische beschränkt.
Rezension
Marc Phocan kartiert Bewegungen im Auftrag einer Firma für digitale Postproduktionen. Als Kinetiker hat er es zu tun mit der technischen Realisierung von rein analog nicht zu realisierenden Bewegungsabläufen für ein Science-Fiction-Film, der Maßstäbe setzen soll. Dabei ist ihm kein Weg zu weit, die Bereiche, die er erforscht, erschließen sich nicht sofort.
Ein zweiter Erzählstrang zeigt Monica Dean, eine Juristin, die in der Hinterlassenschaft einer Bewegungsforscherin, die Fabrikarbeiter beobachtet und beschrieben hat, nach der aus dem Archiv verschwundenen „Schachtel 808“ sucht. Dort vermutet sie die Beschreibung der vollkommenen Bewegung.
Eine Szene an Anfang ist typisch: Ein Junge wirft in einem Museum einen Stoffball und trifft ein Bild. Er wird erwischt und der Wärter zeigt ihm seine Tat in Zeitlupe auf dem Monitor. So wird an vielen Stellen im Buch die Zeit angehalten und alles penibel beschrieben. Diese fast besessene Detailversessenheit muss man schon über 450 Seiten lang mögen.
Rezensent: Volker Dettmar
Personen: McCarthy, Tom Blumenbach, Ulrich
McCarthy, Tom:
Der Dreh von Inkarnation : Roman / Tom McCarthy. Dt. von Ulrich Blumenbach. - Berlin : Suhrkamp, 2023. - 445 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-518-43123-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher