Ist das Kind, das Margaret bei sich aufnimmt, das Kind ihrer verschollenen Tohter oder ein Engel mit magischen Kräften?
Rezension
Seit Tochter Erica in der Pubertät weggelaufen und wenig später ihr Mann verstorben ist, lebt Margaret zurückgezogen und vereinsamt in ihrem Haus. Da steht in einer eisigen Winternacht die 9jährige Norah vor der Tür. Margaret sieht in ihr die Enkeltochter, nimmt sie liebevoll auf und gewinnt so wieder an Lebensfreude. Norah spielt dieses Spiel mit, ihre Herkunft aber bleibt im Ungewissen. Im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass alle in der Familie dunkle Flecken in ihrer Lebensgeschichte haben. Das ist die reale Seite des Romans. Norah dagegen entwickelt zunehmend magische Fähigkeiten und outet sich als Engel. Sie kann einen Schulkameraden, der gerade vom Spielgerät fällt, in der Luft schweben lassen und für alle sichtbar die Zeit anhalten. So balanciert der Roman unentschieden auf dem schmalen Grat zwischen Phantasie und Realität. Durch ausführliche Naturbeschreibungen wird immer wieder eine unheimliche Stimmung erzeugt, die die flache Personenzeichnung vergessen lässt.
Möglich als Schmöker für LeserInnen mit einem ausgeprägten Hang zur Esoterik.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Donohue, Keith Herting, Sabine
Donohue, Keith:
Der dunkle Engel : Roman / Keith Donohue. Dt. von Sabine Herting. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2009. - 477 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-570-01126-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher