Basierend auf der wahren Geschichte von einem Wal, der auf einer viel höheren Frequenz singt - ist er dadurch einsam?
Rezension
Schon ein Jahr nach seiner Geburt singt der kleine Wal, jedoch so hoch, dass niemand ihn hören kann. "Dann ist er eben ein stummer Wal", urteilt sein Vater. Eines Tages kommen Walfänger, der kleine Wal kann sich zwar verstecken, verliert aber seine Eltern, denn diese können ihn ebenso wenig hören wie das hübsche Walmädchen, das ihm begegnet. Als der Erzähler der Geschichte, ein alter Soldat, hinabtaucht in die Tiefen des Ozeans, um den Wal zu finden, vollzieht sich ein interessanter Perspektivwechsel: Aus Sicht des Wales ist der Taucher, der eine andere Sprache spricht, der einsamste Blasenfisch der Welt. Klappt man das vierseitige Panoramabild am Ende der Geschichte aus, wird deutlich, wie bunt die Unterwasserwelt ist, so dass jeder jemanden finden wird, der seine Sprache spricht. Eine kunstvolle Geschichte über das Anderssein und einseitige Sichtweisen. Stimmungsvolle Illustrationen und eine schnörkellose, auf das Wesentliche reduzierte Sprache lassen Raum für die eigene Fantasie.
Sehr gut geeignet für Vorlesestunden in der Bücherei oder Kindertagesstätte, da die Geschichte Anlass zum Gespräch und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Sichtweise bietet.Rezensent: Claudia Birk-Gehrke
Personen: Baltscheit, Martin
Baltscheit, Martin:
Der einsamste Wal der Welt / Martin Baltscheit. - Hamburg : Carlsen, 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-551-51064-8 geb. : EUR 16.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Bal - Buch