München Sommer 1914: Kommissar Reitmeyer ermittelt in einer Mordserie und stößt sehr bald auf politische Widerstände. Denn die Spur führt ins örtliche Offizierskorps – und gegen das Militär dürfen Zivilisten nicht ermitteln.

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Rezension

Am Isarufer, in der Nähe bekannter Vergnügungslokale für Offiziere, wird die Leiche eines Mannes gefunden, der stark alkoholisiert womöglich durch Unterkühlung gestorben ist – so scheint es zunächst. Kurz darauf wird ein weiterer Toter in der Badeabteilung eines Luxushotels gefunden, offenbar ein weiterer Unfall, wie der Chef der Pathologie zunächst meint. Doch die Freundin von Kommissar Reitmeyer, die als Assistenzärztin in der Pathologie arbeitet, hat ihre Zweifel. Schnell kommen Reitmeyer und seine Leute bei den Untersuchungen an ihre Grenzen, denn der patriotische Polizeipräsident bremst sie aus und will verhindern, dass trotz eindeutiger Hinweise in Richtung Offizierskorps ermittelt wird. Die Spuren führen ins Homosexuellenmilieu und ein Skandal soll unbedingt, vor allem angesichts des drohenden Kriegsausbruchs nach den Morden von Sarajewo, vermieden werden. Angelika Felenda bietet in ihrem gut recherchierten Debüt nicht nur einen spannenden Krimi, sondern entwirft auch ein anschauliches Porträt einer bigotten Gesellschaft, die dem Untergang geweiht ist. Johannes Steck und Jens Wawrczeck lesen den ungekürzten Text (MP3-CD) mit unterschiedlichen Stimmlagen vorzüglich.

Dieser hörenswerte historische Krimi wird breit empfohlen.

Rezensent: Wolfgang Vetter

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Personen: Wawrczeck, Jens Steck, Johannes Felenda, Angelika

Schlagwörter: Deutschland 20. Jh. Skandal Offizierscorps