Tschernobyl als Ort der Sinn- und Gottsuche.
Rezension
Der Elefantenfuß, das ist der havarierte Reaktor von Tschernobyl. Zu ihm bzw. in die radioaktiv verseuchte Zone zieht es Menschen, die entweder mit ihrem Leben abgeschlossen haben oder aber dort den Sinn des Lebens suchen. Phillipe und Soraya wollen dort einen göttlichen Auftrag ausführen, nämlich die Betonhülle um die Reaktorruine mit Plastiksprengstoff und mit der freigesetzten Radioaktivität die Erde zerstören. In der Radioaktivität offenbare sich Gott, den der von den Naturwissenschaften geblendete Mensch nicht unter Kontrolle halten könne. Alexander wiederum gehört zu den einst aus der Zone evakuierten Menschen. Er hat erfahren, dass diese verstrahlten Menschen seit dieser Zeit zu Außenseitern geworden sind und möchte den Rest seines Lebens in der nahezu menschenleeren Zone verbringen. Henry aus Österreich möchte Pflanzen und Tiere in der evakuierten Zone beobachten und seine Doktorarbeit vorbereiten. Drei ukrainische Soldaten wollen in dieser Zone einfach nur ungestört feiern.
Dieser sehr ambitionierte und spannende Roman ist neben allen Literaturinteressierten auch denen zu empfehlen, die sich mit Religion und Naturwissenschaft beschäftigen.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Platzgumer, Hans
Platzgumer, Hans:
Der Elefantenfuß : Roman / Platzgumer, Hans . - 2. Aufl. - Innsbruck : Limbus, 2011. - 238 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-902534-43-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher