Berichte eines Reisenden aus aller Welt, über andere Länder und fremde Kulturen, geprägt durch einen (gesellschafts-)kritischen Blickwinkel.
Rezension
Als Reisender, so präsentiert sich der Autor. Afrika, Indien und Asien durchreist er, und sein Heimatland Bulgarien. Er erzählt Anekdoten, Erinnerungen an Momente seines Lebens, mal im Stile klassischer Romane, dann angereichert mit beißendem Sarkasmus, gesellschaftskritisch, gespickt mit ein wenig Humor. Einen roten Faden gibt es nicht. Seine Erzählungen haben keinen Anfang, kein Ende, sind Momentaufnahmen, Statements. Der Leser hat die Freiheit, das zu finden, was er zu suchen glaubt, kann der zivilisationskritischen Meinung des Autors folgen oder einfach einen Reisebericht über die Welt lesen. Die Szenenhaftigkeit des Buches ist eine Stärke, denn sie belehrt nicht, sondern sie zeigt. Doch sie erschwert teils auch den Zugang zum Inhalt, mitunter bleibt nur ein vages Gefühl zurück, bevor es weitergeht in andere Länder, andere Zeiten.
Nichts für entspanntes Lesen also, sondern eine Auseinandersetzung. Empfohlen für LeserInnen, die Freude haben an Szenen und Momentaufnahmen aus fremden Ländern.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Trojanow, Ilija
Trojanow, Ilija:
Der entfesselte Globus : Reportagen / Ilija Trojanow. - 3. Aufl. - München : Hanser, 2008. - 194 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23030-9 geb. : EUR 17.90
Weltreisen, Entdeckungen, Darstellungen aus mehreren Erdteilen - Buch