Eine anspruchsvolle Parabel über Gerechtigkeit von Pija Lindenbaum.
Rezension
In „Der erste Schritt" malt und erzählt Pija Lindenbaum eine Parabel über Gerechtigkeit. Auf einer Bergkuppe leben Kinder (“Ringelblumen" und „Primel") „fast wie in der Kita, aber man wird nicht abgeholt. Hier macht alles Spaß". Den Spaß haben allerdings nur die „Ringelblumen". Die „Primel" sind für die Arbeit zuständig. Dass das so ist, regelt die „Schäfin". Sie bestimmt den Alltag, die Regeln und die Grenzen. Und sie mag Ungerechtigkeit. Das funktioniert auch - bis ein Kind aus dem Herdentrieb ausschert und sich über die Ungerechtigkeit Gedanken macht. So beginnt die Veränderung - heimlich still und leise - bis alle Kinder zusammen die Grenze überschreiten und in ein selbstbestimmtes Leben aufbrechen. Eine wunderbare Botschaft von Aufbruch, Gerechtigkeit und Demokratie.
Dennoch muss ich zugeben, dass ich eine ganze Weile mit dem Buch gefremdelt habe. Das liegt vor allem an den Bezeichnungen und Darstellungen (z.B. die „Schäfin" als Hund in Menschengestalt mit norddeutscher Bischofs-Halskrause). Für mich viel Irritation. Aber vielleicht ist ein gutes Buch ja auch dazu da.
Rezensent: Susanne Betz
Personen: Lindenbaum, Pija Hemer, Jana
Lindenbaum, Pija:
Der erste Schritt / Pija Lindenbaum. Dt. von Jana Hemer. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2023. - O. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm. -
ISBN 978-3-95470-276-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher