Melancholisch-philosophischer Krimi, der in den Piemonteser Bergen spielt.
Rezension
Nach der Tragödie, bei der er Frau und Tochter verloren und die sein Leben verändert hat, lebt Corso Bramard als Einsiedler in den Piemonteser Bergen. Die Polizeikarriere als Kommissar hat er aufgegeben und arbeitet als Teilzeitlehrer. Seit 20 Jahren erhält er regelmäßig Briefe aus immer anderen Ländern vom mutmaßlichen Mörder mit Zitaten aus einem Leonard-Cohen-Song. Nach dem letzten Brief mit dem Songende nimmt Corso seine Nachforschungen mit Hilfe eines alten Kollegen und einer jungen unkonventionellen Polizistin wieder auf. Der Mörder, dessen Leben immer wieder eingeblendet wird, strebt nach Schönheit und Vollkommenheit; ihm fehlt jedoch jede moralische Hemmung - ein Serienmörder, dessen letzter Ritualmord Corsos Frau war. Seine Verbrechen, seine Verbindungen zur Schweiz und zum internationalen Mädchenhandel, sein erlesener Geschmack und seine Liebe zu asiatischer Kultur - das alles ist ein Gegenstück zu Corsos kargem Leben. Der Leser fragt sich, was der Mörder im Schilde führt und ob Corso ihn aufhalten kann. Doch es kommt ganz anders!
Ein großartiger Roman, weit mehr als ein Krimi mit wunderbaren Natur- und Landschaftsschilderungen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Longo, Davide
Longo, Davide:
Der Fall Bramard : Roman / Davide Longo. Dt. von Barbara Kleiner. - Reinbek : Rowohlt, 2015. - 317 S. ; 21 cm. - Aus d. Ital.
ISBN 978-3-498-03938-7 geb. : EUR 19.95
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