Bereits in seinem ersten eigenen Fall gerät Rechtsanwalt Leinen nahezu an die Grenzen der bundesdeutschen Justiz.

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Rezension

"Ich habe den Mann getötet". Fabrizio Collini, ein Italiener in mittleren Jahren gesteht die Ermordung des 85-jährigen Großindustriellen und Bundesverdienstkreuzträgers Hans Meyer. Ansonsten schweigt er ("Ich möchte nicht sprechen". Er möchte auch nicht verteidigt werden, doch das Gesetz sieht in solchen Fällen einen Pflichtverteidiger vor. Caspar Leinen übernimmt das Mandat; freiwillig, neugierig, ehrgeizig und nichtsahnend, in welche Tiefen seiner eigenen und welche Untiefen der deutschen Geschichte er damit eintaucht. Ruhig, sachlich und mit atemberaubender Genauigkeit begleitet der Roman sowohl die privaten Recherchen Leinens zur Verteidigung seines Mandanten als auch den juristischen Prozess, dessen Ende, so wie dieser Fall liegt, eine Katastrophe sein muss.

Das Buch des Berliner Strafverteidigers F. v. Schirach sei allen an spannender Gegenwartsliteratur auch jenseits des klassischen Krimis interessierten Lesern sehr empfohlen.

Rezensent: Simone Kiefer

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Personen: Schirach, Ferdinand von

Schlagwörter: Geschichte