Der Urahn der osteuropäischen Familie Marinescu hat große Schuld auf sich geladen. Seine Nachkommen müssen es büßen.
Rezension
Osteuropa, Anfang des 20. Jhd. Bis an die Zähne bewaffnet betritt ein schnauzbärtiger Bandit genau den Laden, in dem sich Gheorghe Marinescu aufhält. Durch dessen Geschick kommt es nicht zu einem Überfall, sondern zu einem Handel. Dabei lässt sich der Verbrecher übers Ohr hauen, mehr noch, er stirbt elendig. Vorher aber verflucht er die Marinescus bis ins Jahr 2000. Der Fluch wirkt und trifft jeden Erstgeborenen der nachfolgenden Generation. Die Frauen und Mütter des Clans, z.B. Maria die Versaute, Margot die Schlange oder Ana die Masochistin, lassen nichts unversucht, das Unglück abzuwenden. Der Verlag bezeichnet das Debüt von Irina Teodorescu als „burlesk und ernst, absurd und poetisch“. Das trifft zu. Was aber stört ist, dass viele Ereignisse nur angerissen werden und wie lose aneinanderhängen. Trotzdem könnten die verschiedenen Perspektiven, die Dynamik im zeitlichen Ablauf und die üppige Prise Erotik dazu beitragen, dass ein größeres Publikum an dem schmalen Roman Gefallen findet.
Ab mittleren Beständen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Teodorescu, Irina Leib, Birgit
Teodorescu, Irina:
Der Fluch des schnauzbärtigen Banditen : Roman / Irina Teodorescu. Dt. von Birgit Leib. - Berlin : Wagenbach, 2015. - 140 S. ; 18 cm. -
ISBN 978-3-8031-3273-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher