Engelmann, Reiner
Der Fotograf von Auschwitz Das Leben des Wilhelm Brasse
Buch

Zu angeblich erkennungsdienstlichen Zwecken musste Wilhelm Brasse zehntausende seiner Leidensgenossen fotografieren.


Rezension

Reiner Engelmanns Buch liegen zahlreiche Gespräche mit dem Fotografen, der das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat, zugrunde. Wilhelm Brasse war polnischer Gefangener des Lagers und schon bald nach seiner Ankunft im Grauen mit seinen Fähigkeiten als Fotograf gefragt. Jahrelang machte er Aufnahmen von Gefangenen, neu Angekommenen und dem Tod ausgelieferten Menschen. Auch die in Auschwitz tätigen "Ärzte" und Sadisten brauchten seine Dienste. Besonders die Aufnahmen von Kindern und Mädchen, die er vor den "Behandlungen" durch Mengele abzulichten hatte, belasteten ihn Tag und Nacht. Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert. Einige wenige Fotodokumente illustrieren die furchtbaren Erinnerungen. Brasse rettete einen Teil der Aufnahmen vor der Vernichtung, um Beweise für die Gräuel zu erhalten, deren Zeuge er wurde. Nach 1945 schwieg er Jahrzehnte, aber der Schrecken holte ihn ein. Die letzten Lebensjahre widmete er seiner Zeugenschaft.

Für Konfirmationsunterricht, Jugendarbeit, Schule.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Engelmann, Reiner

Schlagwörter: Widerstand Holocaust Zivilcourage Auschwitz

Engelmann, Reiner:
Der Fotograf von Auschwitz : Das Leben des Wilhelm Brasse / Reiner Engelmann. Mit einem Vorwort von Max Mannheimer. - München : cbj, 2015. - 190 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-570-15919-4 geb. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 2014/1203
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch