Skurriler gesellschaftssatirischer Krimi, in dem ein arbeitsloser Friseur die Kanzlerin vor einem Attentat rettet.
Rezension
Im krisengebeutelten Barcelona versucht der namenlose Ich-Erzähler als Damenfriseur ein ehrliches Leben. Als Romulus der Schöne, mit dem er einige Jahre im Irrenhaus verbrachte, ihn um Mitarbeit an einem Coup bittet, lehnt er ab. Kurz darauf verschwindet Romulus. Seine Stieftochter bittet den Ich-Erzähler um Hilfe, und so rutscht er in eine ihm und dem Leser verwirrend bleibende Kriminalgeschichte. In ihrem Verlauf kann er die Kanzlerin vor einem Terrorattentat retten, indem er seine Schwester, eine ehemalige Prostituierte, mit der Kanzlerin vertauscht. Den absurden Plot retten teilweise die in temporeicher, teils drastisch überzogener Sprache geschriebenen witzigen Details. Indische Gurus werden aufs Korn genommen, es wimmelt von lebenden Statuen, die als Detektive zuarbeiten und einzig der chinesische Billigladen hat wirtschaftlichen Erfolg. Ein gesellschaftskritischer Rundumschlag, der durchaus seine erheiternden Seiten hat, bei dem aber weniger mehr gewesen wäre.
Für Leser, die Gesellschaftssatiren mit absurden Humor mögen.Rezensent: Gudrun Rathke
Personen: Mendoza, Eduardo
Mendoza, Eduardo:
Der Friseur und die Kanzlerin : Roman / Eduardo Mendoza. Dt. von Peter Schwaar. - München : Nagel & Kimche, 2013. - 279 S. ; 21 cm. - Aus d. Span.
ISBN 978-3-312-00575-8 geb. : EUR 18.90
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