Eine junge Frau in den 1950er Jahren sucht in der spießigen Bundesrepublik ihren selbstbestimmten Weg.
Rezension
Auch in ihrem neuesten Band wählt die renommierte Autorin, ihres Zeichens eine ordentliche Professorin für Architektur und Städtebau, eine starke weibliche (historische) Persönlichkeit aus ihrem Umfeld, die es verdient hat, literarisch zum Leuchten gebracht zu werden. Ihre Mutter steht im Zentrum ihres neuen Romans; ihr Leben und ihre Emanzipation als junge Frau sowie ihr Sprung in die Selbstständigkeit. Renina, eigentl. Marie, entstammt einer adligen Familie, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Güter im Osten verloren hat und in Konstanz eine neue Heimat fand. Nach abgebrochenem Studium und als Assistentin von Martin Heidegger versucht sie nun im Frühling 1953, 24-jährig, eine unabhängige Frauenzeitschrift im sich langsam etablierenden Verlag ihrer Familie herauszugeben. Aus einer Laune heraus ist sie überstürzt eine Ehe mit dem hofierten Physiker Fred Dietrich, einem Neffen von Marlene Dietrich, eingegangen. Nach häuslicher Gewalt kommt es zur Scheidung und Renina startet durch.
Rezensent: Karin Steinfeld-Bartelt
Personen: Revedin, Jana
Revedin, Jana:
Der Frühling ist in den Bäumen : Roman / Jana Revedin. - Berlin : Aufbau, 2023. - 250 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-04192-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher