Im Folgeband von „Der gelernte Berliner“ (1991) erzählt Bernd Cailloux in sieben neuen Lektionen, was die Stadt einem bereithält.
Rezension
Ein „seelisches Lernpensum" nennt der Verfasser (geb. 1945 in Erfurt) sein Leben, aus dem „sieben neue Lektionen" mitteilt. Er ist ein Flaneur, der mit stets offenen, wachen Augen und Ohren die Stadt und ihre Menschen wahr nimmt. In ca.neunzehn Notizbüchern hat er seine „Funde" festgehalten, die
von der Zeit vor bis nach dem Mauerfall reichen.
Zu Beginn beschreibt er sich als „Zeuge der Einheit". Die folgenden „Berliner Seiten" sind 16-seitiges Lesefeuerwerk. Dass er ein kenntnisreicher „Kneipengänger" ist, beweist er mit „Wirte des Lebens". Von der Katastrophe „50 Jahre" alt zu werden, erzählt ein doppelbödiger Text köstlich. Wir erfahren, was ein „Zeitungsnarr" ist und ein „Werbezettels Traum". Auch was sich bei „Autorenlesungen" abspielt. Bis zur letzten Zeile hält das Lesevergnügen mit diesem gescheiten, brillant geschriebenen Büchlein an.
Rezensent: Christine Razum
Personen: Cailloux, Bernd
Cailloux, Bernd:
Der gelernte Berliner : Sieben neue Lektionen / Bernd Cailloux. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 251 S. ; 18 cm
ISBN 978-3-518-12563-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher