Cufaj, Beqe
Der Glanz der Fremde Roman
Bücher

Zwei junge Männer aus dem Kosovo freunden sich in Deutschland an und versuchen gemeinsam ihre Träume zu verwirklichen.


Rezension

Ricky und Arben wachsen unter ärmlichen Bedingungen in der mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo auf. Der stille Arben geht im kleinen Städtchen Reba zur Schule und möchte Schriftsteller werden, Ricky jähzornig und aufbrausend, wohnt im ländlichen Llocan, schwänzt den Unterricht und träumt von Amerika. Sein Idol ist der Herzen brechende Humphrey Bogart in „Casablanca“. Der Bürgerkrieg in Jugoslawien und die zunehmende serbische Repression im Kosovo sind Anlass für die jungen Männer, ihre Heimat zu verlassen und nach Deutschland zu reisen. Im schwächbischen Fernau lernen sich die beiden kennen. Ricky, inzwischen mit einer Albanerin verheiratet, hat drei Kinder, lebt von staatlicher Unterstützung und verdient sich ein Zubrot als Liebhaber alternder Frauen. Als er erfährt, dass Arben schriftstellerische Ambitionen hat, wünscht er sich von ihm, die Geschichte seines Lebens aufzuschreiben. Doch Arben schreibt nicht mehr, fast jeden Abend volltrunken, verschläft er die meiste Zeit des Tages. Und auch Richys hehre Amerika-Pläne welken zur Unkenntlichkeit. Gefangen in einem stupiden, perspektivlosen Alltag beginnt der Glanz der Fremde, beginnen ihre Träume zu verblassen.

Tragikomisches Einwandererschicksal, verfasst in mitunter schonungsloser Sprache. Ein beeindruckendes Debüt, das auf weitere Romane des jungen Autors hoffen lässt. Empfehlenswert. - 05/384

Rezensent: Johann Ebend


Personen: Cufaj, Beqe Röhn, Joachim

Schlagwörter: Deutschland Jugoslawien Einwanderer Kosovo

Cufaj, Beqe:
Der Glanz der Fremde : Roman / Beqe Cufaj. Dt. von Joachim Röhm. - 1. Aufl. - Wien : Zsolnay, 2005. - 220 S. ; 21 cm. -
ISBN 3-552-05330-1

Zugangsnummer: 18969
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher