Politische Posse in einem chinesischen Dorf.
Rezension
Fanhua, die Vorsteherin eines kleinen Dorfes in der chinesischen Provinz, hat ein Problem: eine Bäuerin, die bereits zwei Töchter hat, ist schwanger. Dabei hat das Krankenhaus dieser Frau bei der letzten Untersuchung sogar bescheinigt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann. Wenn sie nun ihr Kind bekommt, wird die Geburtenquote nicht eingehalten, und es ist klar, dass der gesamte Kader abgesetzt wird. Fanhua will die Frau zu einer Abtreibung bewegen, doch sie verschwindet. Nun sind die gesamten lokalen Politiker damit beschäftigt, die Schwangere zu finden. Gleichzeitig steht der Besuch einer ausländischen Delegation ins Haus, und über die Zukunft einer stillgelegten Papierfabrik muss entschieden werden. Die lokalpolitische Posse wird außerdem immer wieder durch die bevorstehende Bürgermeisterwahl angetrieben. - Li Er schildert das Leben im ländlichen China von heute und wurde für dieses Buch 2004 mit dem "Chinesischen Leserpreis für den besten Roman" ausgezeichnet.
Für westliche Leser ist es manchmal schwierig, der Erzählweise zu folgen, aber der humorvolle Spott, mit dem der Autor erzählt, ist universell verständlich.Rezensent: Monika Meffert
Personen: Er, Li
Er, Li:
Der Granatapfelbaum, der Kirschen trägt : Roman / Li Er. Dt. von Chabbi Thekla. - 1. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2007. - 378 S. ; 21 cm. - (dtv premium). - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-423-24595-1 kt. : EUR 15.00
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