Kann ein Dorf gentrifiziert werden?
Rezension
Nach einem Kinofilm („Von Bienen und Blumen“), einer schicken Internetpräsenz (dergrossegarten.de) und einer kleinen Serie („Landschwärmer“) muss Lola Randls Garten und das Dorf darum herum nun für ein Buch herhalten. Jedes Wochenende kommen Berliner*innen mit leuchtenden Augen in das brandenburgische Gerswalde und suchen Natur und Geborgenheit. Lola Randl, selbst aus Berlin nach Gerswalde gezogen, beobachtet das Aufeinandertreffen von Großstädtern auf Dorfbewohner*innen, von Schreibtischhänden auf Gartengerät, von Fleischessern auf Nachbars Karnickel (frisch geschlachtet). Hauptthema des Buches sind aber Randls gärtnerische Unwissenheit und ihr Liebhaber. Das Buch ist kurzlebig und völlig Instagram-konform: Leichte Selbst-Reflexion mit therapeutischer Unterstützung, offene Beziehungsformen, Landflucht, DIY und alte Haustierrassen. Ausgelassen wird eine Ost-West-Perspektive. Ob das daran liegt, dass Randl ursprünglich aus München kommt?
Unklar bleibt, für wen das Buch geschrieben ist, eher für Menschen, die nach Berlin gezogen sind. Für die betroffene Region der Uckermark sicher erhellend.Rezensent: Lea Klischat
Personen: Randl, Lola
Randl, Lola:
Der große Garten : Roman / Lola Randl. - Berlin : Matthes & Seitz, 2019. - 315 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-95757-709-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher