Kleine Parabel über den Reichtum der Gegensätzlichkeit.
Rezension
Schmal, aber dafür umso höher ist Heinz Janischs jüngstes Bilderbuch, ein ungewöhnliches Format, ebenso ungewöhnlich wie die Protagonisten der knappen Erzählung. Darin geht es um einen sagenhaft großen Mann und eine außerordentlich kleine Frau, die beide weniger unter ihrer sonderbaren Körpergröße leiden als unter dem Ansehen, das die Menschen ihnen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes geben. Denn der große Gustav fühlt sich eigentlich ziemlich klein, und die kleine Lilli fühlt sich in der Tiefe ihres Herzens groß - und wer könnte besser zusammenpassen als diese zwei, die eines anderen bedürfen, der ihre äußere Hülle nicht mit ihrem inneren Kern verwechselt! Unbekümmert angesichts der scheinbaren Unvereinbarkeit ihrer äußeren Gegensätzlichkeit finden die beiden mit beeindruckender Selbstverständlichkeit unkonventionelle Modelle des Zusammenlebens, das ihnen ohne Zweifel überaus erstrebenswert erscheint.
Mit dem großen Gustav ist Janisch eine kleine feine Fabel gelungen, deren wortkarge Einfachheit den Reichtum einer kindgemäßen Prosa brillant entfaltet. Ab 5 J.Rezensent: Silke Kirch
Personen: Janisch, Heinz Teich, Karsten
Der große Gustav und die kleinste Frau der Welt / Heinz Janisch. Ill. von Karsten Teich. - München : Terzio, 2007. - o. Pag. : überw. Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-89835-873-6 geb. : EUR 14.90
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch