Eine fiktive Geschichte von Jesus und seinem Bruder Christus, die erzählt, warum es die Kirche geben muss.
Rezension
Das Buch ist ein eigenständiges Evangelium. Es berichtet und deutet die Geschichte Jesu Christi wie es Matthäus, Markus, Lukas und Johannes getan haben. Allerdings verfügt es über Insider-Informationen. Es weiß von Jesu Bruder Christus, der für ihn manchen Dienst tut, z.B. den des Verrates, der eigentlich Judas zugeschrieben wird. Auch erfindet Christus einleuchtende Rituale wie z.B. das Abendmahl. Selbst bei der Auferstehung spielt er eine Hauptrolle. Jesus ist naiv, aber charismatisch; Christus sieht die ewige Wahrheit in den historischen Begebenheiten. Zusammen sind sie unschlagbar. - In sehr einfacher lakonischer Erzählweise, eben im Stile eines Evangeliums, entwirft Pullman eine geniale Version der größten Geschichte der Welt. Um Jesu Leben und Werk zu sichern, muss es die Kirche geben. Aber die widerspricht im Grunde der Botschaft Jesu. Deswegen wirkt Christus manchmal wie ein Schurke. Aber eigentlich ist er ein liebender Bruder, der Jesu Botschaft durch die Zeiten retten will.
Das Buch behandelt eine zentrale theologische Frage in einfachen kleinen Abschnitten und eignet sich für fast alle gemeindlichen Arbeitsfelder und für die persönliche Lektüre.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Pullman, Philip
Pullman, Philip:
Der gute Herr Jesus und der Schurke Christus : Roman / Philip Pullman. Dt. von Adelheit Zöfel. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2011. - 230 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-10-059031-2 geb. : EUR 18.95
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