Die Biographie lässt die Kunst- und Kulturgeschichte und die politischen Verhältnisse um 1800 lebendig werden.
Rezension
Joseph Hammer (1774-1856) stammt aus einfachen Verhältnissen. Seine Sprachbegabung führt ihn mit 15 Jahren an die Akademie für orientalische Sprachen nach Wien, um Dolmetscher im diplomatischen Dienst zu werden. Er lernt Türkisch, Persisch und Arabisch und eine Reihe weiterer Sprachen und wird schon mit 26 an den Hof des Sultans in Konstantinopel entsandt. Später wirkt er in Wien und schlägt Brücken zwischen östlicher und westlicher Kultur. Dirk Stermann erzählt Hammers Karriere: seine Erfolge als Übersetzer und seine Begegnungen mit den führenden Orientalisten und den Größen der damaligen Kunstszene im Osten und Westen (u.a. Goethe und Beethoven), seine Kontakte zu einflussreichen Diplomaten und herausragenden Politikern wie Metternich und Napoleon. Er geht aber auch auf Hammers Selbstzweifel und sein Verhältnis zu Kritikern und Neidern ein. Die faktenreiche Geschichte belebt er durch seine – manchmal längliche - Liebe zum Detail, durch eingestreute Anekdoten und seine leicht ironische Erzählweise.
Für Gemeindebüchereien bei entsprechender Nachfrage durchaus zu empfehlen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Stermann, Dirk
Stermann, Dirk:
Der Hammer : Roman / Dirk Stermann. - Hamburg : Rowohlt Hundert Augen, 2019. - 443 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-04701-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher